Umsetzungsphase

Entwicklungsphasen Umsetzung

Lupe auf Phasengrafik mit Fokus Umsetzung.

Was passiert in der Umsetzung?

In dieser Phase erfolgt die Implementierung des Online-Services. Nach und nach wird in Iterationen laufende Software entwickelt.

Welche Funktionen umgesetzt werden, hängt vom Produkt-Backlog ab. Das initiale Produkt-Backlog wurde bereits zu Ende der Verprobung erstellt. Daraufhin wird es kontinuierlich weiterentwickelt.

In der Umsetzung werden Beta-Versionen des Online-Services entwickelt, über die wertvolles Nutzer-Feedback eingeholt wird. So entsteht mit jeder Iteration ein verbesserter Service.

Zu Ende der Umsetzung gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder soll der Service zur Nachnutzung noch anderen Behörden zur Verfügung gestellt werden. Dann beginnt der Rollout. Oder der Online-Service hat einen Reifegrad erreicht, der eine Bereitstellung für den Betrieb möglich macht.

Methoden

In der Umsetzung kommen für gewöhnlich Methoden wie Scrum zum Einsatz. Spätestens zu Anfang der Phase sollten Sie festlegen, wie Scrum vom Team verwendet wird. Dazu bietet sich ein Einführungsworkshop an.

Neben der Methode müssen Sie weitere Praktiken auswählen, die für Ihr Team hilfreich sind. Lesen Sie dazu den Abschnitt Agile Entwicklung.

Das interdiszipliäre Team

Das Team wird in der Umsetzung für gewöhnlich um Mitglieder mit weiteren Kompetenzen ausgebaut. Es kommen insbesondere auch Entwicklungs-Kompetenzen hinzu. Wie sieht das Team in der Umsetzung aus?

Die Größe des Teams könnte in dieser Phase anwachsen, sodass mehrere Teams daraus werden. Splitten Sie das Team, wenn es mehr als 9 Team-Mitglieder sind. Für die Arbeit von mehreren Teams an einem Service werden oft Frameworks wie LeSS oder Nexus genutzt.

Kontinuierliches Design

Die Software-Entwicklung für den Dienst geht einher mit der kontinuierlichen Design-Entwicklung der Nutzeroberfläche. Zwar wurde die Nutzerreise während der Verprobung durch visuelle Prototypen bereits teilweise umgesetzt, doch wird das Design während der Umsetzung finalisiert. Gestaltung und Programmierung gehen idealerweise Hand in Hand (siehe auch Dual-Track Development).

Für ein solches Arbeitsmodell sind viele Entwicklungsteams aber nicht erfahren genug. Dann erfolgt die Gestaltung der Nutzeroberfläche vor der eigentlichen Programmierung, z.B. ein bis zwei Iterationen vorher. Die Einbindung der Gestaltung lässt sich über den Status der Backlog-Einträge erreichen, zum Beispiel durch den Zustand Ready.

Nutzerzentrierung in der Umsetzung

Auch in der Umsetzungsphase wird nutzerzentriert entwickelt. Wenn die laufende Software einen Zustand erreicht hat, den Sie den Bürger*innen oder Unternehmen präsentieren können, sollten Sie geschlossene Beta-Tests durchführen. Hier erhalten Sie bereits Nutzerfeedback, das in die agile Entwicklung einfließen kann.

Mit dem Minimalprodukt wird der Service öffentlich verfügbar. Nun erhalten Sie über öffentliche Beta-Tests zusätzliche Daten von weiteren Nutzern. So wird der Service bis zum Ende der Umsetzung auf Basis von Nutzerfeedback ständig verbessert.

Außerdem können Nutzer*innen, insbesondere Fachverfahrens-Expert*innen, auch an Iterations-Reviews (in Scrum Sprint-Review) teilnehmen. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, frühzeitig, noch vor den ersten Beta-Tests Feedback zu erhalten.