Nutzerrecherche planen

Nutzer-Recherche Nutzer-Recherche planen

Das Planen einer Nutzer-Recherche ist vor allem eine Bestandsaufnahme dessen, was Sie wissen und was Sie noch nicht wissen.

Am Anfang steht die Vorab-Recherche

Führen Sie eine Vorab-Recherche durch, um entscheiden und planen zu können, welche Recherche-Maßnahmen und -Methoden für Ihr Anliegen am besten geeignet sind.

Stellen Sie sich dazu folgende Fragen:

  • Wer sind die Nutzer Ihres Services (Personas)?
  • Sind für Ihr Service-Anliegen bereits Zielnutzergruppen definiert?
  • Welche weiteren Personen sind involviert und spielen eventuell am Rande eine Rolle (Stakeholder-Netzwerk)?
  • Wie kann man diese Personen am besten erreichen?
  • Kennen Sie die Barrieren für diese Personen?
  • Was möchten oder müssen Sie von diesen Personen lernen?
  • Welche Recherche-Methode ist für Ihr Anliegen und Ihre Fragestellung die richtige?

Bestandsaufnahme: Was wir wissen und was nicht

Sammeln

Sammeln und strukturieren Sie zunächst alles, was Sie über Ihre Nutzer*innen und deren Nutzungskontext bereits wissen. In der Regel kennen Sie den Online-Service, den Sie gestalten wollen. Fangen Sie also damit an. Suchen Sie weitere Informationen über die Ihnen bekannten Quellen im Internet. Tauschen Sie sich auch mit Ihren Kollegen aus, welche weiteren Quellen und Informationen Ihnen zur Verfügung stehen. Strukturieren Sie alle Informationen in einer für Sie passenden Systematik.

Planungs-Workshop

Am besten sammeln Sie alle Erkenntnisse in einem Planungs-Workshop. Laden Sie eine kleine Gruppe von Kolleg*innen (3 bis 5) aus unterschiedlichen Fachbereichen und mit unterschiedlichem Blick auf das Thema ein (interdisziplinäre Teams in der Erkundung). Nutzen Sie den Workshop, um die Informationen strukturiert zusammenzutragen und lassen Sie sich von den anderen Teilnehmer*innen bei der Planung der weiteren Schritte unterstützen.

Zielnutzer und Stakeholder-Netzwerk

Beginnen Sie mit einem Brainstorming, bei dem Sie zusammentragen, welche unterschiedlichen Arten von Nutzer*innen und weiteren Personen in den Online-Service involviert sind. Das können Bürger*innen, Repräsentant*innen von Unternehmen oder auch Verwaltungsmitarbeiter*innen sein.

Nutzen Sie vorhandene Definitionen von Zielgruppen und Personas. Betrachten Sie aber auch Personen, die vielleicht nur ganz am Rande involviert sind. Alle diese Personen können in der einen oder anderen Art und Weise Einfluss auf den Erfolg oder die Wahrnehmung Ihres Vorhabens ausüben. Diese Menschen und ihre Beziehungen untereinander machen das sogenannte Stakeholder- oder Interessenten-Netzwerk aus.

Arbeiten Sie im Team aus, welche weiteren Beziehungen zwischen diesen Personen bestehen und was Ihnen an zusätzlichen Details dazu einfällt. Halten Sie insbesondere fest, was Sie davon definitiv wissen und was Sie lediglich annehmen (z. B. im Hypothesen-Backlog). Dokumentieren Sie das Netzwerk graphisch. Ein Beispiel finden Sie unter Stakeholder-Netzwerk.

Die Lücke finden und schließen

Dann folgen zwei weitere Brainstorming-Schritte: Lassen Sie die Teilnehmer zunächst ihr weiteres Wissen rund um die Nutzer*innen und rund um den Service notieren. Anschließend sollen sie alles in Form von Notizen festhalten, was sie nicht wissen, sprich wo sie unsicher sind und lediglich Annahmen machen. Schließlich stellen Sie die beiden Kategorien in einer Tabelle einander gegenüber. Leiten Sie gemeinsam daraus ab, wo Aktionen zur Überprüfung von Annahmen notwendig sind. Notieren Sie in einer dritten Spalte, welche Aktionen oder Maßnahmen sich dazu eignen. Das ist die Grundlage für Ihren Recherche-Plan.