Land Brandenburg: Aufenthaltstitel
Open Source Frameworks
Der Online-Service zur Beantragung des Aufenthaltstitels für Erwerbstätige wurde in Brandenburg nach dem "Einer für Alle" (EfA) Prinzip entwickelt. Damit kann der Dienst auch von anderen Behörden in ihre Portale integriert werden.
In der Umsetzung wurden konsequent Open Source Frameworks verwendet. Dadurch, dass der Service, dem 13. Prinzip des Servicestandards entsprechend, komplett auf Open-Source basiert, kann er wiederum auch als Open Source veröffentlicht werden. Damit wird neben der EfA-Nachnutzung auch die Wiederverwendung des Quellcodes ermöglicht.
Als Anregung für anderen Projekte sind hier die verwendeten Open Source Frameworks aufgelistet:
Die Frameworks decken sowohl Frontend- als auch Backend-Technologien ab.
Durch die Verwendung dieser Frameworks ergeben sich weitere Möglichkeiten der Nachnutzung, die über die reine Wiederverwendung des Quellcodes hinausgehen. Zwei möchten wir besonders hervorheben, da sie auch in anderen Projekten zum Einsatz kommen können:
Nachnutzung durch Web-Components
Web-Components ist eine vom World Wide Web Consortium (W3C) festgelegte Spezifikation. Damit ist sie allgemein gültig und wird von allen Browsern unterstützt. Web-Components bietet eine flexible Möglichkeit, Komponenten in bestehende Webseiten einzubinden. Das erfolgt mit Customer Elements, die es erlauben, eigene HTML-Tags zu definieren. Die Tags können Formulare für Online-Dienste sein, die an einer passenden Stelle auf der Webseite eingefügt werden.
Zur Einbindung wird neben CSS- und Java Script-Dateien folgendes Tag auf der Webseite platziert:
<at-erwerbstaetigkeit ags="ags-wert"></at-erwerbstaetigkeit>
Der ags-wert ist der Allgemeine Gemeindeschlüssel der Kommune. Das Tag hat weitere optionale Attribute, die die Parametrisierung des Dienstes ermöglichen, z. B. Sprachen oder Seitennavigation.
Der Online-Antrag "Aufenthaltstitel" wurde mit der Web-Components-Technologie umgesetzt. So kann der Antrag in bestehende Web-Seiten der Ausländerbehörden leicht eingebaut werden.
Nachnutzung durch Container-Technologie
Die Umsetzung des Online-Services erfolgte mit Container-Technologie (Docker, Kubernetes). Es wurde eine klare Trennung zwischen Frontend und Backend geschaffen. Der Betrieb ist durch die Container flexibel gestaltbar und reduziert den Konfigurationsaufwand. Durch vorkonfigurierte Container ist es leicht möglich, die Software-Komponenten zu installieren und zu betreiben. Damit kann der Betrieb flexibel in bestehende Betreibermodelle von öffentlich-rechtlichen Rechenzentren integriert werden.
Quelle
Das Projektbeispiel wurde auf Basis der AKDB-Whitepapers "Nachnutzbarkeit von OZG-Diensten" verfasst.